Raum-Skulptur

„Meine inneren Räume- ich öffne meine Räume…………
bis ich sie tragen kann“

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Ein einwöchiges kunsttherapeutisches Projekt (2003)

mit PatientInnen einer Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik unter Anleitung des Bildhauers Harald Kienle und der Kunst- und Gestaltungstherapeutin Marlene Paul. Photographische Begleitung: Heinrich Ernst Barfus

Die Klinik öffnet sich für Künstler, die von außen aus der Gesellschaft kommen und für die Kunst. Kunst, die mit der Wirklichkeit und deren Spiegelbildern spielt, die die anderen Seiten zeigt, die sagt, was das Leben oft verschweigt, die Widersprüche aufdeckt, die provoziert, die Verbindendes schaffen und Spaltungen überwinden kann.
Künstler und psychisch kranke Menschen begegnen sich und ihre Begegnung schafft eine Brücke zwischen Innen und Außen, Gesund und Krank. Für kurze Zeit kommen die unterschiedlichsten Menschen zusammen, um gemeinsam den Klinikalltag mit neuen, ungewöhnlichen, kommunikativen und künstlerischen Prozessen zu beleben und zu durchbrechen.

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Ein Projekt besitzt einen Sonderstatus – es ermöglicht einen ganz eigenen Erfahrungsraum mit seiner ganz speziellen Stimmung, seinen Ereignissen und Grenzen. Ein Raum, der sich jenseits vom üblichen Ablauf des Klinikalltags befindet. Jeder Mensch, der künstlerisch tätig ist, ist per se ein Handelnder und wer künstlerisch formt, formt sozusagen sich selbst.
Im Miteinander entsteht ein Dialog zwischen den Menschen. Aus der Empfindsamkeit des Dialogs mit dem Material bildet sich der individuelle Ausdruck der Gestaltung heraus. Das Ergebnis präsentiert sich als Werk, als Skulptur, als Erschaffenes im Rahmen einer abschließenden Ausstellung. Gesundheit und Krankheit nehmen ihren Platz im Leben ein, sind Teil des Lebens.
„ … beide zusammen – Leben und Kunst – erfüllen das Leben. Und diese beiden zusammen lassen das Leben erraten. Wenigstens ahnen.“ ( Kandinsky )

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Vom Baumstamm zur Skulptur – von der Skepsis zur Form

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„Das Finden von subjektiven Formen und subjektiven Farben heißt sich selber finden.“ Johannes Itten

Text: Marlene Paul, Photo H.E. Barfus, genannt Heinrich Paul